27. Dezember 2022

Wie versprochen habe ich mich wieder an die Erstellung des ein oder anderen Blogbeitrag gemacht.
Die Dezember Feiertage haben mein Mann und ich uns freigenommen und wollten einfach ein entschleunigtes Wochenende verbringen. Mit einem befreundeten Pärchen, haben wir spontan eine Fähre nach Ameland und einen Bungalow gebucht.
Warum Ameland? Auch noch im Winter?
Ich hatte Ameland persönlich gar nicht auf dem Schirm. Für meinen Mann ist die Insel aber nicht unbekannt. Als Jugendlicher und Kind hat er hier fast jedes Jahr seinen Herbsturlaub mit seiner Familie verbracht.
Es hat Spaß gemacht zu sehen, wie er sich an seine Jugend erinnert und was er mit Ameland verbindet.
Und das Wetter? Das war besser als wir zuerst geglaubt haben.

Überfahrt

Über unsere Unterkunft haben wir den Link zum Fährdienst vom Festland nach Ameland erhalten. Aber auch bei Google wird man schnell fündig.
Wir haben über die Website www.wpd.nl gebucht. Es werden zwei verschiedene Fähren angeboten, die Schnellfähre, welche nur Passagiere befördert und eine Autofähre für Fahrräder, Autos, Camper und LKW. Diese ist günstiger, braucht aber auch mehr Zeit für die Überfahrt.
Für uns ging es in Holwerd auf die Fähre. Der Check-In verlief komplett problemlos. Eine besonders große Fähre ist es ja nicht. Wir waren sehr früh da und haben einen der ersten Plätze in der Autoschlange erhascht. Um auf die Fähre zu fahren mussten wir nur unseren QR-Code vorlegen.
Es war sooooo windig auf dem Oberdeck. Wir haben es nur für ein Foto dort morgens früh zum Sonnenaufgang ausgehalten und uns anschließend ins Unterdeck geflüchtet.
Natürlich gibt es hier eine Toilette und Verpflegung.
Hier haben die Kindheitserinnerung meines Mannes auch schon begonnen.
Ein typisches Gebäck wird hier frisch und noch warm im Bordcafé serviert. Gevoude Koken. Das sind mit einer Marzipan-Butter Creme gefüllte Kuchen, Kekse sind untertrieben.
In Gevoude Koken könnt ich mich ja reinlegen.

Unterkunft

Den Ferienpark „Klein Vaarwater“ https://kleinvaarwater-ameland.nl/ gibt es schon viele Jahre. Mein Mann hat von den Dühnen und der tollen Lage geschwärmt. Natürlich hat sich viel verändert in all den Jahren. Aber die Lage ist tatsächlich ein Traum.
Wir haben uns einen Bungalow mit Kamin, Bad und getrennter Toilette, sowie zwei Schlafzimmern gemietet. Somit hatten unsere Freunde und wir ein wenig Privatsphäre.
Dank der Küchenzeile konnten wir uns abends vor dem Kamin immer ein Candellight Dinner zaubern.
Beachten solltet ihr allerdings, die Bungalows haben in der Regel nur eine Mikrowelle und einen Herd. Für uns gab es dann eben selbstgemachte Pfannenpizza, das hat auch super funktionert.
Vielleicht kann ich bei Zeiten noch einen neuen Punkt in meinen Blog mit aufnehmen „Campingküche“ mit einfachen und schnellen Rezepten.
Top war auch die Fußbodenheizung. Sollten wir jemals bauen, dann wäre das ein Feature auf das ich nicht verzichten würde.

Der Ferienpark hat natürlich viel mehr zu bieten außer Unterkünfte. Ihr findet direkt bei der Rezeption einen SPAR Supermarkt, einen Indoor-Spielplatz und vieles mehr. Zu unserer Reservierung haben wir für jeden Tag eine Freikarte p.P. für das Schwimmbad, kostenfrei erhalten.
All die Angebote konnten wir in der kurzen Zeit kaum nutzen. deshalb haben mein Mann und ich bereits Pläne geschmiedet, mit unserem Dachzelt einmal alle westfriesischen Inseln zu befahren, Ameland natürlich inbegriffen.

Perfekt zum Entschläunigen

27 Kilometer lang und vier Kilometer breit ist Ameland

Die Insel ist nicht besonders groß. Nes ist der Hauptort der Insel und auch der erste Anhaltspunkt wenn ihr von der Fähre kommt. Hier findet ihr ganz viele süße kleine Häuschen, Gassen mit Kopfsteinflaster, kleine Boutiquen und zahlreiche Cafés und Restaurants. Auch im Winter lockt die Insel viele Besucher oder Ferienfreizeiten auf die Insel, weshalb sie sehr geschäftig wirkt, und das bei nur 3500 Einwohnern. Im Sommer kommen viele Radreisende auf die Insel um diese zu umrunden und bei tollstem Wetter durch die Dünen zu radeln.

Unternehmungen

Wie ich euch schon beschrieben habe, wollten wir einfach nur ein paar tolle Tage am Meer und in den Dünen verbringen.
Die Insel ist eher bekannt für ihre tollen Strände, Wassersport, für den Dünenradweg jedoch weniger für große Unternehmungen im Inselinneren.
Das kam uns jedoch sehr gelegen.

Langeweile kam bei uns dennoch nicht auf.

‚t Strandhuys

Das Strandhaus bei Buren, liegt direkt am Meer und erinnert an einen riesigen Pavillon.
Im Sommer ist es natürlich viel schöner auf der tollen Terrasse zu sitzen und seine Chocomel zu trinken, für uns ging es aber ins warme innere.
Der Ausblick auf die Dünen und das Meer ist wirklich beruhigend, und bei einem Heinecken lässt es sich mehr als nur gut aushalten.
Außerdem kannst du hier typisch niederländische Snacks bestellen, aber auch Burger, Sandwiches, überbackene Nachos und Süßspeisen wie Poffertjes (münzgroße Pfannkuchen die mit Butter und Puderzucker serviert werden).

Amelander Bierbrouwerij

Ja, diese kleine Insel hat eine Brauerei, besser gesagt eine kleine Scheune in der ein paar Liter Bier gebraut werden.
Wir hatten an unserem zweiten Tag leider nicht so tolles Wetter und haben uns deshalb überlegt die Brauerei zu testen.
Wie die Belgier, so sind auch die Niederländer für ihre starken und süßen Biere bekannt. Von wegen „Reinheitsgebot“.
Die Amelander Bierbrouwerij nutzt für ihre Biere ausschließlich lokale Produkte und Zusätze, was die Biere auch so speziell macht. Von Bitter bis süß ist hier für jeden Geschmack etwas dabei.
Gewisse Saisonbiere werden aufgrund der Größe der Brauerei nur zu bestimmten Monaten angeboten, und dann auch nur so lang der Vorrat reicht. Wir haben beispielsweise die letzte Flasche des Stout erhaschen können, ein schweres und leicht rauchiges Bier.
Auf Ameland werden außerdem gern Cranberrys und Sanddorn geerntet. Die Brauerei hat hier ganz spezielle Biere kreiert und diese Zutaten zum festen Bestandteil gemacht. Etwas ähnliches habe ich bisher noch nie getrunken und ich bezeichne mich selbst als eine eigentlich gute Bierkennerin.
Bei einem leckeren Umtrunk kann man in lustiger Runde sein Bier Wissen auf den Prüfstand stellen.

Vuurtoren Bornrif Ameland

Wow. Wenn ihr einmal auf Ameland seid, dann ist das etwas, was ihr nicht verpassen dürft. Wann hat man schon einmal die Gelegenheit auf einen Leuchtturm zu dürfen.
Für sieben Euro Eintritt, wird euch nicht nur ein toller Ausblick, sondern auch eine interessante, nautische Ausstellung sowie maritime Kunst geboten.
Im letzten Jahr haben mein Mann und ich einen Bootsführerschein gemacht. Alles zum Thema Nautik, Bootssicherheit und allem anderen rund um dieses Thema, interessieren und natürlich sehr.

Jede Ebene des Leuchtturm hat über einen anderen Schwerpunkt erzählt.
Aber besonders die Das Arbeitszimmer des Leuchtturmwächters war sehr interessant. Die Geräte sind alle noch in Betrieb und ab und an, bei extremen Situationen in denen Notsignale und technisches Gerät nicht mehr helfen, ist die Hilfe des Wächter noch gefragt.

Der Leuchtturm hat 236 Stufen, ist 55 Meter hoch und hat 15 Stockwerke. Er wurde 1880 von König Willem III errichtet. Alles weitere an technischen aber auch nautischen Infos, könnt ihr auf einen der Plattformen im Leuchtturm lernen.
Nehmt euch ruhig etwas Zeit um alles durchzusehen. Wir waren über eine Stunde im und auf dem Leuchtturm und hätten uns sicher noch etwas mehr Zeit nehmen können.

Im Anschluss haben wir noch eine kurze Wanderung durch die Dünen ans Meer gemacht, bei strömendem Regen und Dunkelheit. Mit dem Leuchtfeuer im Hintergrund, hatte dieses Erlebnis eine unglaubliche Atmosphäre.

Wanderung durch die Dünen

Natürlich sind Amelands Dünen nicht mit denen der Sahara zu vergleichen.
Und dennoch ist ein ausgiebiger Spaziergang durch die Dünen eine tolle Art zu Entspannen.

Tatsächlich sieht jeder Ecke ein wenig anders aus.
Von den größeren Dünen aus, kann man immer aufs Meer sehen.
Für mich als Hobbyfotografin ein gefundenes Fressen.
Und mit einem warmen Glühwein und leckeren „gevulde Koeken“ lässt es sich direkt viel leichter wandern.

Ideal zum Entschleunigen

Ich weiß, das habe ich in diesem Beitrag des Öfteren erwähnt. Aber Fakt ist, so entspannt und stressfrei war lange keine Reise mehr. Und dennoch haben wir eine Menge unternommen.
Oft sind wir erst am Nachmittag losgezogen und dennoch hatte ich nie das Gefühl etwas wichtiges verpasst zu haben. Je mehr man von der Welt sieht, umso mehr erkennt man, dass die Leute die man trifft oder die wenigen Abenteuer und Unternehmungen es sind, an die man sich später erinnert.
Weniger wichtig ist es von Sehenswürdigkeit zu Sehenswürdigkeit zu rennen.

Bist du bereit für die Insel? Dann muss es nicht weit weg sein, und nichts außergewöhnliches.
Ich kann dir Ameland sehr empfehlen.

Lass mir gern deine Fragen oder Kommentare da oder empfiehl anderen gern meinen Blog.

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