September 2020

Zur Feier unseres ersten Hochzeitstags haben wir ursprünglich eine dreiwöchige Rundreise auf Bali geplant. Doch Corona machte uns leider einen Strich durch die Rechnung.
Zuerst war ich ziemlich niedergeschlagen, gar nicht reisen kam für mich keinesfalls in Frage.
Ich bin einfach ein Sonnenkind und abenteuerlustig. Deshalb waren ein paar Tage Sonne, Strand, Meer und Ausflüge genau richtig für unsere Hochzeitstags Feier. Vor allem weil der richtige Sommer zuhause schon vorbei ist und so viel Regen doch aufs Gemüt schlägt.
Deshalb haben wir uns für eine europäische Insel entschieden die glücklicherweise noch kaum Fälle von Corona aufzeigte und auch nicht als Risikogebiet eingestuft war.

Auf Kos hatten wir durchweg perfektes Wetter. Niemals hätte ich mir gedacht, dass es mir dort so gut gefallen wird und tatsächlich bin ich überlegt, vielleicht dort oder auf dem Festland mal einen längeren Roadtrip zu planen. Heute möchte ich die schönsten Erlebnisse sowie ein paar Tipps mit Dir teilen und Dir damit ein bisschen Lust auf Kos machen.

Die Insel

Google Maps Karte – Kos

Die Insel Kos liegt in der südöstlichen Ägäis unweit der Türkei. Sie wird auch die Insel des Hippokrates genannt. Der berühmte Arzt und Vater der modernen Medizin wurde nämlich auf Kos geboren.

Die Insel ist nur 45 km lang und in kürzester Zeit hat man viele verschiedenste Landabschnitte gesehen und erforscht.

Neben antiken Ruinen und Ausgrabungsstätten findest Du auf Kos auch kilometerlange Sandstrände und ausgesprochen freundliche Griechen. Alle Sehenswürdigkeiten sind für Touristen gut beschrieben und ausgeschildert. Anbei gebe ich Dir eine Übersicht über die Insel und ihre Bewohner.

Die Kultur

Für uns war es das erste mal in Griechenland und ich bin begeistert wie freundlich alle zu uns gewesen sind.

Eine alte Dame, die direkt neben dem römischen Odeon wohnt, hat uns etwas über alte griechische Mythologie erzählt.
In jeder Bar und jedem Restaurant hat man uns toll beraten und kurze Gespräche mit uns geführt.
Bei einer Bootstour wurden wir nett unterhalten und über Delfine und ihr Verhalten aufgeklärt.
In einer Holzmanufaktur hat man uns interessantes über die verschiedenen Hölzer erzählt und ein paar Griechen haben uns wirklich tolle Empfehlungen für die Insel mitgegeben.
Und nicht zuvergessen, die Ziegen. Die Ziegen hab uns rund um die Uhr begleitet, waren immer zur Stelle, ich möchte fast behaupten es gibt auf Kos mehr Ziegen als Einwohner… Ist natürlich nur meine Meinung und nicht bestätigt.
Zeigst Du dich offen gegenüber eine Kultur und der einheimischen Sprache, dann kommt das sofort gut an und man begegnet Dir ebenfalls viel offener.

Eine Gruppe von Ziegen die uns auf unserem Weg begleitet haben

Die Unterkunft

Unser Hotel war das Ammos Resort in Mastichari.
Ein wirklich tolles Resort mit toller Lage. Das Resort liegt in der Mitte der Insel, bietet also einen tollen Ausgangspunkt für Ausflüge und Erkundungen der Insel.
Das gesamte Hotelpersonal war äußerst zuvorkommend, der Service ausgezeichnet. Für gute Animation ist auch gesorgt. Und damit meine ich nicht bloß irgendwelches auf und ab hüpfen, sondern gute Spiele, Mittagsprogramm und gute Abendunterhaltung.
Das Buffet ist gut und europäisch aber nicht typisch griechisch. Für griechische Spezialitäten solltest Du eher eine der Tavernen im Umkreis aufsuchen. In einem anderen Blog Post gebe ich ein paar Tipps zu Restaurants und Bars auf Kos die mein Mann und ich empfehlen können.
Die Fotos zeigen Dir den Strandabschnitt vor dem Hotel und den wundervollen Ausblick von unserem Zimmer auf eine Inselgruppe vor Kos sowie den Pool und was tolles für unseren Hochzeitstag hergerichtet wurde.

Sehenswert

Ich möchte Dir natürlich die Möglichkeit bieten, die Insel auf eigene Faust zu erkunden. Dennoch habe ich hier ein paar Must Sees für Dich festgehalten.

Kos City

Kos City ist eine ganz tolle Stadt, die man unbedingt gesehen haben muss. Da sie nicht sehr groß und recht überschaubar ist, reicht hier sicherlich ein Tag um alle Sehenswürdigkeiten zu besichtigen. Am besten startest Du am Odeon und läufst dann Richtung Hafen. Die Einkaufsstraße hat viele kleine Lädchen mit Souvenirs und Holz Arbeiten. Ich bin ein großer Fan vom Meer, den schmalen Gassen und diesen kleinen Fischerbooten die im Hafen stehen. Mein Mann braucht sehr viel Geduld, ich musste jedes zweite fotografieren, weil ich sie so schön fand.
Am Hafen gibt es ganz tolle Restaurants und Bars. Ein paar davon werde ich Dir in einem anderen Blog Post empfehlen.

Plaka Forest

Ein Wald voller Pfauen, Kätzchen und Schildkröten. Nur wenige Kilometer vom Flughafen entfernt, zeigt sich Kos von einer ganz anderen Seite. In einem versteckten Pinienwald auf dem Weg von Kos-Stadt nach Kefalos liegt der Pfauenwald Plaka Kos. Ein kurzer Zwischenstopp lohnt sich um diese schönen Tierchen zu beobachten, und ja es gibt wirklich zu Hauf davon. Außerdem ist der schöne Nadelwald nie zu überlaufen. Die Pfauen und Kätzchen sind alle zahm. Sie haben dort ein kleines eigenes Paradies, Einheimische haben für die freilaufenden Katzen kleine Holzhütten gebaut und pflegen die gesamte Anlage. Warst Du schon mal auf Kos und hast dich im Plaka Forest umgesehen? Wenn ja, teile es mir doch mal in deinen Kommentaren mit.

Nisyros

Vor Kos gibt es mehrere kleinere Inseln die ganz einfach mit einem Boot oder einer Fähre erreichbar sind und die man auch besuchen kann. Nisyros ist eine wirklich nette und überschaubare Insel, auf der man schöne Spaziergänge durch die kleinen Gassen machen kann. Weiße Häuser, blaue Fensterläden, steile Klippen, Vulkangestein, die Insel hat einen wirklich tollen Charme.

Nisyros ist rein vulkanischen Ursprungs und lockt viele Besucher an, die sich den Vulkankrater in der Mitte der Insel ansehen möchten. Aber nicht nur ansehen kannst Du dir den Krater. Dieser ist einer von wenigen aktiven Vulkankratern die zu begehen sind. Einige Teile sind für Besucher abgesperrt da hier heiße Dampfe austreten. Der Geruch…, naja faule Eier sind ein Witz dagegen. Das kommt daher, dass Schwefel Gase aus dem Boden austreten. Überall im Krater findest du gelbes Schwefelgestein. Die Mitnahme dieser Steinchen ist tatsächlich nicht verboten, sie sollten aber gut verschlossen eingepackt werden.
„Allerdings würde ich nicht darauf wetten das wenn der Zoll sie findet man nicht direkt eingebuchtet wird. Also das ganze schön im Koffer verstecken. Wenn man Wasser mit diesem Schwefel in Verbindung bringt passiert absolut nichts, obwohl die Reiseleiterin sagt, dass etwas passiert… voll langweilig!“ – in Anführungszeichen geschrieben von meinem Mann während ich kurz abwesend war.

Auch bekannt ist die Insel für seinen Zimt und Mandellikör, aber auch für den Bimsabbau und Verarbeitung von Obsidian, dem schwarzen Glasstein der durch die rasche Abkühlung von Lava entsteht.

Palio Pyli Castle

… ist ein lang verlassenes Dorf mit Burg, welches früher einmal die Hauptstadt der Insel gewesen sein soll. Die Lage des Dorfes war ideal gelegen um Piraten und Angreifer aus der Ferne zu erspähen und selbst spät gesehen zu werden.
Die alten Ruinen sind wirklich ideal für schöne Wanderungen mit Bergblick und bieten spannendes zur Historie der Insel.
Die teils steileren Treppen hinauf, kannst Du noch alte Umrisse früherer Häuser erkennen, welche im Hang gebaut wurden.

Palio Pyli ist relativ schwer zu erreichen. Mit öffentlich Verkehrsmitteln brauchst Du es in der Ecke eigentlich gar nicht erst zu versuchen.
Ein eigenes Auto ist hier eher von Nutzen. Lass dich nicht von den etwas schottigeren Wegen abschrecken, denn das alte Dorf ist den Weg definitiv wert.
Erinnern kann ich mich ganz besonders an die gefühlt Milliarden Ziegen die mit ihren Glocken um den Hals tolle Musik passend zur Idylle gespielt haben.

Zia

Überall wird dieses Dorf hoch gelobt, und das zu Recht.
Zia liegt höher gelegen und ist deshalb ideal um den Sonnenuntergang zu beobachten. Deshalb tummeln sich alle Touristen beim Aussichtspunkt um noch eine gute Sicht zu ergattern und ein tolles Foto zu schießen. Es lohnt sich aber etwas eher da zu sein und einen Spaziergang durch die vielen Touristengeschäfte und Tavernen zu machen und in einem der unzähligen gemütlichen Bars einzukehren. Von einfach jeder Dachterrasse hast Du einen tollen Blick auf die im Meer untergehenden Sonne, aber… in der Saison ist natürlich alles etwas überlaufen.
Empfehlen können wir Dir das Metoxi Café. Es liegt ganz weit oben auf dem Berg, und kaum einer verläuft sich hierher. Dabei kann man von dort oben in Ruhe den Sonnenuntergang beobachten, genießt typisch griechisches Essen und hat einen Ausblick bis hin zur Türkei. Aber mehr über den Anstiegt etc. erzähle ich in einem anderen Blog Post.

Kefalos

Die Halbinsel Kefalos bietet die wahrscheinlich schönsten Strände der Insel.
Doch dazu gleich mehr, denn auf dem Weg nach Kefalos bietet sich schon der erste Must Stopp.

Die Imkerei Melissa ist die einzige ihrer Art auf Kos und definitiv einen Besuch wert. Melissa bedeutet und Honig und das ist es natürlich worum es in einer Imkerei geht.
Hier wird ein ganz besonderer Thymianhonig hergestellt, aber auch Liköre aus Honig, Seife, Lippenbalsam und vieles mehr.
Ein Café und eine Eisdiele gibt es ebenfalls. Ein Pott Thymianhonig mit Wallnüssen verfeinert bietet sich als das perfekte Mitbringsel für Deine Familie und Liebsten an.

Das Kloster Ágios Ioánnis Thymianós liegt im südlichen Teil der Halbinsel Kefalos. Dieser Teil der Halbinsel ist beinah völlig unbewohnt und zum großen Teil auch als Naturschutzgebiet ausgewiesen. Der Ausflug hierher lohnt sich nicht nur wegen des Klosters, das leider nicht mehr betrieben wird, sondern vor allem wegen der Fahrt durch die unberührte Natur und den Ausblick auf die Ägäis.

Hier am Agios Stefanos Beach liegen die Ausgrabungen der alten gleichnamigen Basilika. Diese sind für alle Besucher frei zugänglich. Der Strand an sich ist nicht zu voll und das Wasser ist glasklar. Was mein Mann und ich besonders spannend fanden ist die vorgelagerte Insel Kastri auf der eine weitere, noch intakte Basilika steht. Wir und einige andere haben uns den Spaß gemacht, und sind bis auf die Insel geschwommen. Die Strömung solltest Du allerdings nicht unterschätzen. Bitte unternimm dies nur wenn Du ein guter Schwimmer bist.
Dort an der Basilika die Glocke zu läuten ist quasi ein ritual für jeden der es schafft dort hochzuklettern. Sei vorsichtig und trage am besten Wasserschuhe. Wir sind noch ein bisschen weiter auf der winzigen Insel herumgeklettert. Auch wenn es nicht so aussieht, gibt es hier relativ steile und schmale Hänge, sei hier also sehr wachsam.

Embros Therme

Die Embros Therme ist eine Thermalquelle ca. 12 Kilometer entfernt von Kos. Aus einer Felsspalte fließt 49 °C heißes, nach Schwefel riechendes Wasser. Vom Parkplatz führt ein längerer Weg zur Quelle herunter.
Wir sind zum Sonnenaufgang morgens, also sechs Uhr früh dort angekommen und waren fast völlig allein. Ich kann Dir nur empfehlen früh aufzustehen um die Ruhe zu genießen, da es mit zunehmender Zeit auch immer voller wird. Vom offenen Meer schwappt immer etwas kaltes Wasser in die heiße Quelle nach, was es sehr aushaltbar macht. An dem schönen Steinstrand vor den Klippen der Küste ist es so früh morgens noch leer und der Sonnenaufgang lässt sich schön beobachten.

Asklepieion

Das Asklepieion ist die bedeutendste Stätte auf der Insel Kos. Es wurde auf einer Anhöhe mit einem atemberaubenden Blick auf Kos Stadt und die Küste von Bodrum (Türkei) erbaut.
Das Asklepieion war ein Ort, an dem Asklepios, der Gott der Heilkunst, verehrt wurde. Hier wurde die Heilkunst auch gelehrt und praktiziert. Einige Philosophen habe hier ebenfalls gelehrt und gelernt.

Ein paar Ausgrabungen sind noch als Patientenzimmer, Brunnen, Lagerräume oder auch ein Thermalbad zu erkennen.
Über die Freitreppe sind die verschiedenen „Terrassen“ zu erreichen, auf der mittleren ein Altar und auf der obersten Terrasse stehen die Überreste der Tempelanlage.

Das Asklepieion ist nur mit Eintritt zu betreten, ist die ganzen Informationen, den Ausblick und die Einblicke in alte griechische Historie aber wert.

Kalymnos

Am Hafen von Kos bieten Dir viele Boote gemütliche Touren an. Ob zum Sonnenuntergang, Delfinschauen oder Grottentour, die Auswahl ist groß. Zu all diesen Touren kann ich leider wenig sagen. Ich kann Dir aber die „Eva Bootstour“ herzlich empfehlen. Organisiert wird die Tour von der lieben Anja die vor einiger Zeit auf Kos dieses Business aufgebaut hat.
Mit einem schönen gemütlichen Segelboot geht es auf die Insel Kalymnos für ein gemütliches BBQ in einer einsamen Bucht.
Unterwegs wurden wir super unterhalten und verpflegt, mit Wein und leckerem Obst. In der Bucht begrüßt wurden wir von etlichen Ziegen die dort an steilen Hängen herumklettern. Auf dem Weg zurück Richtung Kos haben wir noch in einem süßen Fischerort halt gemacht und uns dort umgesehen. Einige Händler verkaufen hier handgemachte Deko und selbst geschleuderten Honig.
Unser Captain hat uns dann noch gezeigt wo sich die Delfine tummeln und tatsächlich, wenn auch nur aus der Ferne, konnten wir die Delfine springen sehen. Das war glaub ich fast der schönste Teil dieser Bootstour.
Wir haben noch ein ganz nettes Pärchen auf dem Boot kennengelernt, denen wir die Stadt Kos ein wenig zeigen konnten. Wenn Du also gern mit anderen Touristen aus Deutschland oder Holland in Kontakt kommen möchtest, ist die Tour sehr gut gewählt.

Kardamena

Kardamena liegt im Süden der Insel und ist bekannt für die Partymeile der Insel. An der Promenade reiht sich eine Bar an die nächste. Von der Promenade hast Du einen tollen Blick auf den Hafen und auf die schönen kleinen Fischerboote die ich so gern fotografiere und die Bergkette im Hintergrund. Mein Mann und ich sind nicht so die Partygänger, für den ein oder anderen Cocktail bieten sich die Bars aber definitiv an. Möchtest Du in deinem Kos Urlaub mal so richtig feiern, bist Du hier genau richtig, denn außer Bars bietet Kardamena auch noch ein paar Clubs und Pubs.

Fazit

Wie schon erwähnt, lasse ich dir noch Raum um die Insel selbst zu erkunden. Alles was Du hier lesen konntest sind nur Empfehlungen. Aber das ist noch lange nicht alles was Du erleben kannst auf Kos. Einsame Strände, kleine Fischerdorfe, vorgelagerte Inseln. Das alles auf eigene Faust zu erkunden macht wirklich Spaß und da Kos touristisch sehr erschlossen ist, wird Dir das Erkunden sehr einfach gemacht.
Unterhalte dich einfach mit Einheimischen und erfahre wo diese am liebsten baden gehen oder welche Restaurants sie empfehlen würden.
Ich bereite gerade einen weiteren kurzen Blog Post vor in dem ich dir noch die ein oder andere Bar und Restaurantempfehlung geben werde.

Hoffentlich hat Dir mein Blog Post weitergeholfen und konnte dich ein wenig inspirieren.
Ich weiß nicht wie es Dir geht, aber ich bin bereit für ein neues Abenteuer.

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